von Marita Boehringer
Die Hammelmöhre in Silges wird von Ulla und Stefan Vieth als kleiner landwirtschaftlicher Familienbetrieb geführt. Mit regenerativem Gemüseanbau, nachhaltiger Legehennenhaltung und einem Fokus auf Regionalität vereint der Hof Tradition und Innovation.
Agroforstwirtschaft: Klimaangepasster Gemüseanbau
Seit 2022 setzt die Hammelmöhre auf ein Agroforstkonzept. Ziel dabei war es, Boden aufzubauen und zu erhalten, da Trockenheit und Starkregen die landwirtschaftlichen Flächen beanspruchten. Gleichzeitig wollte Familie Vieth vielfältigen und klimaresilienten Gemüseanbau betreiben. Jetzt setzen sie auf einen Anbau, der Bäume wie beispielsweise Weiden, Blauglocken- und Kirschbäume integriert, die Schutz vor Erosion, Wind und Starkregen bieten, die Wasserinfiltration verbessern und Lebensräume für Nützlinge schaffen.
Auf einem Hektar zeigt der Betrieb, wie innovative Anbaumethoden in der Praxis funktionieren: Flachwurzelnde Bäume schützen steilere Flächen, während Tiefwurzler die Wasserversorgung optimieren und die vorhandene Hanglage für die Begünstigung der Wasserretention genutzt wird. Zu Beginn musste Familie Vieth viel in den Aufbau des Bodens investieren. Erste Ergebnisse sind bereits jetzt vielversprechend – die Flächen sind widerstandsfähiger gegen Wetterextreme und werden in den kommenden Jahren von zusätzlicher Beschattung profitieren.
Fermentierte Produkte – Gesund und gleichzeitig ein Weg, mit Überschüssen umzugehen
Ein besonderes Highlight des Hofes sind die fermentierten Produkte, die aus den hofeigenen Erzeugnissen hergestellt werden. Fermentation ist eine traditionelle Methode, um Gemüse haltbar zu machen und dabei den Vitamingehalt zu erhöhen – Fermentiertes ist damit nicht nur gesund, sondern auch eine Strategie, um mit etwaigen Überschüssen aus der Gemüseproduktion umzugehen. So stellt der Betrieb nicht nur das klassische Beispiel, Sauerkraut, her, sondern auch verschiedenste weitere Fermente, je nach Saison. Die dabei entstehenden Milchsäurebakterien wirken probiotisch und fördern die Darmgesundheit – also eine gesunde und leckere Erweiterung des Sortiments der Hammelmöhre.
Transparente Direktvermarktung
Mit viel Engagement vermarktet die Hammelmöhre ihre Produkte direkt über den Hofladen, Abokisten und Wochenmärkte. Dabei entsteht eine enge Verbindung zwischen Produzenten und Verbrauchern. Zusätzlich stärkt der Betrieb die regionale Landwirtschaft, indem er Produkte anderer Höfe in das eigene Sortiment integriert und das immer unter dem Motto „So regional und bio wie möglich“.
Erleben und entdecken
Wer die Hammelmöhre genauer kennenlernen möchte, sollte sich das Sommerfest „Camp Hammelmöhre“ vormerken, das alle zwei Jahre stattfindet. Auf ihrem YouTube-Kanal geben Stefan und Ulla Vieth spannende Einblicke in ihre Arbeit, von der Gemüseanbauplanung bis zu den Fortschritten im Agroforstprojekt. Wer sich schon einmal einen Vorgeschmack auf das Sommerfest holen möchte, kann das beieinem Rückblick auf das vergangene Sommerfest.
Weitere Informationen zum Betrieb findet ihr auf der Homepage der Hammelmöhre und auf Instagram.