Am 2. Dezember 2025 trafen sich rund 30 Akteur:innen aus den Bereichen Landwirtschaft, Verarbeitung, Vermarktung und Verbände, um auf dem Hofgut Habitzheim über den aktuellen Stand und die Zukunft des Kichererbsenanbaus in Südhessen zu diskutieren. Organisiert von Heldenbohne, dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und der Ökomodell-Region Süd, war die Veranstaltung ein wichtiger Austauschpunkt für alle Beteiligten.
Rückblick und Praxisberichte
Die Veranstaltung begann mit einem Rückblick auf die letzten Jahre des Kichererbsenanbaus in Südhessen. Vertreter:innen der Ökomodell-Region Süd und des LLH stellten die bisherigen Erfolge und Herausforderungen vor. Dabei wurden auch die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote für den Anbau von Kichererbsen sowie die Initiativen zur Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region beleuchtet.
Im Anschluss berichteten die Landwirt:innen Kai Schellhaas und Siggi Ochsenschläger von ihren praktischen Erfahrungen aus dem Kichererbsenanbau. Sie diskutierten Maßnahmen, die im kommenden Jahr optimiert werden können, und gaben wertvolle Tipps für den erfolgreichen Anbau. Der Austausch in der kleinen Runde förderte die Vernetzung und bot insbesondere den Landwirt:innen, die für das nächste Jahr Kichererbsen anbauen möchten, wichtige praxisnahe Erkenntnisse.
Fachvorträge zu Anbau und Wertschöpfung
Zwei spannende Fachvorträge ergänzten die Veranstaltung. Sofie Holstein vom LTZ Augustenberg beleuchtete in ihrem Vortrag die verschiedenen Kichererbsensorten, Anbaupraktiken sowie den Umgang mit Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Sarah Prause von der Bio-Bauern mbH ging auf die Bedeutung von Liefergruppen und Erzeugergemeinschaften ein. Sie zeigte auf, wie durch die Zusammenarbeit mehrerer Landwirt:innen größere Abnehmer gewonnen und zuverlässige Lieferketten aufgebaut werden können. Dabei betonte sie die Wichtigkeit des gegenseitigen Verständnisses und der koordinierenden Rolle von übergeordneten Organisationen.
Abgerundet wurde das Programm durch einen Vortrag von Katharina Schulenburg, die das Projekt Heldenbohne vorstellte. Sie erläuterte die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für Akteur:innen im Bereich des regionalen Kichererbsenanbaus. Besonders hervorgehoben wurde der Erfolg des Projekts im Jahr 2025, der zeigt, dass durch die enge Zusammenarbeit zwischen Erzeuger:innen, Verarbeitern und Vermarktungspartnern stabile Lieferketten und regionale Wertschöpfungsketten geschaffen werden können.
Fazit und Ausblick
Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und motivierte die Teilnehmer:innen, den Kichererbsenanbau in Südhessen weiter voranzutreiben. Sie zeigte, dass dieser noch in den Anfangsstadien steckt, jedoch großes Potenzial bietet, wenn Risiken durch Sortenwahl, Aussaatzeitpunkt und Anbaupraxis minimiert werden. Ein starkes Interesse an regionalen Kichererbsen und die Bedeutung einer umfassenden Vernetzung der Akteur:innen wurden ebenfalls deutlich.
Für Heldenbohne ist die Veranstaltung ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen Stärkung des regionalen Hülsenfruchtanbaus. Das Ziel ist es, den Anbau von Kichererbsen kontinuierlich zu erhöhen, die regionalen Wertschöpfungsketten weiter auszubauen und ein dauerhaft funktionierendes Netzwerk in Hessen zu etablieren. Gemeinsam mit allen Beteiligten möchte Heldenbohne dazu beitragen, den Kichererbsenanbau langfristig zu sichern und zu fördern.
Wir freuen uns auf die nächsten Schritte in der Zusammenarbeit und laden alle Akteur:innen ein, Teil unseres Netzwerks zu werden.



